„Wir bauen exotisches Gemüse an“ hier im schönen Baden Württemberg.

„Der Klimawandel ist von uns Menschen hier im globalen Norden bisher nicht wirklich zu spüren. Aber auf dem Acker können wir erste Auswirkungen beobachteten. Der Beweis steckt im Boden: Unser Melonen- und Artischocken-Anbau wäre noch vor zehn Jahren kaum denkbar gewesen. Was bisher nur am Mittelmeer wuchs, gibt es nun auch bei uns in Oftersheim. Das Ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass es insgesamt wärmer wird.

Zu den Melonen kamen wir über unsere Kinder. Beide, David und Jakob sind nämlich Melonenfans, und so entschieden wir uns dafür, den Anbau dieser mediterranen Pflanzen einfach einmal auszuprobieren. Seitdem gibt es die Sorten Wasser-, Galia– und Cantaloupemelonen.

Vor zwei Jahren haben wir dann auch mit dem Anbau der Artischocken. begonnen. Eine wunderbare Pflanze, die Frühjahr sowie im Sommer auf jeden Tisch gehört. „Kulinarisch verspricht das einen Höhenflug.“ Doch bei der Artischocke ist der Anbau deutlich schwieriger. Sie ist eine mehrjährige Pflanze und erträgt starken Frost über längere Zeit nicht. Im Jahr 2017 überlebten von unseren 300 Pflanzen gerade einmal vier. Seit 2018 hatten wir wir keine harten Winter mehr sodass sie seither alle überlebt haben.

Der Melone und der Artischocke gehört ein Teil der Zukunft auf unseren Hof. Der Wandel ist dabei nichts Neues.

Bis 2010 war zum Beispiel der Tabakanbau ein Grundpfeiler auf unserem Hof. Jetzt wächst hier keine einzige Tabakpflanze mehr, was aber mehr mit der Politik als den klimatischen Veränderungen zu tun hat- mit dem Auslaufen der Förderung hat sich das für uns nicht mehr gelohnt. Landwirtschaft bedeutet immer Veränderung. Neue Wege haben ja auch etwas Spannendes.